Trinkabenteuer: Der Watermelon Negroni - ein großartiges Trinkvergnügen in vier Teilen und vier Rezepten.
Ein kleines Trinkabenteuer und Leidenschaft rund um meine Entdeckung des Watermelon Negronis. Wer gleich zu den Rezepten möchte: am Ende des Textes.
Die Vorgeschichte: Ein recht flüssiges Dinner
Es kam, wie es kommen musste. Am Montagabend hatten wir ein Dinner zu Hause. Zum Aperitif mixte ich uns Vieren einen Martini Cocktail. Mit der ersten Testflasche des neuen und bald erhältlichen RUTTE DUTCH GIN.
Das hat uns hervorragend gefallen. Knackig, klassisch, komplex und elegant. Destillations-Kunst. Besticht nicht durch vordergründige Botanicals, sondern durch einen erfahrenen gesamt Ausdruck.
Ein zweiter Martini und diverse Glas Rosé Wein sorgten für eine gute Dinner-Begleitung. Nach dem Essen war es wieder Zeit für Drinks und eines war klar: Die bereits ziemlich geleerte Flasche RUTTE DUTCH GIN würde nicht für eine weitere Runde erwachsener Martinis reichen. Darüber hinaus waren wir auch schon jenseits der Martini Stimmung.
Mike & The Mechanis sangen "all I need is a Miracle" und wir benötigten einen Gute Laune "Upper".
Das kam mir technischen gelegen ganz Recht. Denn seit Tagen wollte ich ein Watermelon Negroni aus mixen. Zum einen mit frischem Wassermelonen Saft.LA BOUM Style. Zum anderen aber unbedingt mit dem gelungenen Watermelonen Liqueur von DeKuyper.
Und jetzt kam, was kommen musste. Nein, sollte! Glücklicherweise Realität wurde. Ich mixte uns einem Watermelon Negroni. Aus dem Handgelenk. Klassischer After Dinner Move. Wer benötigt schon Jigger?
"Sade" besang mich. Als "Smooth Operator". Aber nicht doch... wobei: Recht hat Sie und erinnerte mich daran, elegant zu improvisieren.
Eine umfunktionierte Wasserkaraffe eignete sich, mit frischem knackig kaltem Eis zu neuem Leben erweckt, hervorragend als Mixkanne. Also gab ich circa gleich Teile Campari, DeKuyper Watermelon, einen roten Wermut und etwas mehr Rutte Dutch Gin in das Kännchen. Zum einen war damit die Gin Flasche geleert. Zum anderen ist in einer solchen Situationen ein geschultes Handgelenk vielfach mehr wert als peinliches Abgemesse. Wie würde das einen Gastgeber unter diesen Umständen aussehen lassen? Ich rührte zur Musik.
Ich dachte an meinen verstorbenen Vater. Seinerzeit der jüngste Bäckermeister der Bundesrepublik. "Augenmaß und Handgewicht - verlässt den Deutschen Bäcker nicht!" war sein Mantra für das dem Profi inne ruhende Improvisieren.
Ich entschied mich die geleerten Martini Gläser, als Glas der Wahl zu definieren. Nicht weil das so sein sollte, aber weil es gerade passte. Fleetwood Mac besang meine falsche Glaswahl mit "Little Lies" und wir alle konnten großartig damit Leben.
Die rot gefüllten Martini Gläser leerten sich schnell, die Wasserkaraffe füllte sich mit mehr Eis und anderem Gin, das Improvisationsmoment wuchs über uns alle hinaus und Wham! lud uns endlich in den Club Tropicana - erfreulicherweise ohne jede Coronabeschränkung.
Der nächste Morgen war etwas aus der Spur. Und voller roter Punkte. Am Smartphone. Ich hatte Fotos vom "Falsches Glas Watermelon Negroni" hochgeladen. Und es gab Kommentare und Nachrichten mit Rezept Anfragen. Ich erbat mir auf den Kanälen mindestens 24 Stunden Aufschub. Ich musste erst den Alkohol loswerden um wieder probieren zu können.
Und außerdem wollte ich mich dem Ganzen fast ein wenig wissenschaftlich näheren. Negroni ist ja auch Religion. Der Respekt für die Profession gebührt hier eine gewisse Ernsthaftigkeit und Tiefe. Also, auf zu Phase Zwei:
Ich robbe mich an den Wassermelonen Negronis heran.
Wenn wir einen Klassiker "twisten" wollen, oder „umbauen“ oder „interpretieren“ „ergänzen“ oder sonst was, ergibt es Sinn, sich den Klassiker selbst noch mal genau anzuschauen. Was ist ein Negroni? Gleiche Teile Campari, roter Vermouth und eher klassischer Gin.
„Aber..." höre ich im Geiste bereits viele hier protestieren. Ja, ich weiß: Das ist nicht immer die beste Wahl. Und es gibt viele Ideen, die ein deutlich besseres Ergebnis liefern. Aber diese Basis ist solide. Und ich liebe Sie. Das soll nicht bedeuten, das mir nicht auch immer wieder die Gin-Flasche beim Zubereiten des Getränkes ausrutscht und zu einem Wacholder lastigen „Missverhältnis“ führt..
Diese Grundsatzbasis Aussage zum Rezept soll auch nicht die großen Philosophie-Fragen der Profitrinkerin von vornherein missachten. Fragen wie: Im Rühr Glas? Oder Build on the rocks? Welches Eis? Welche Zesten? Welcher Vermouth? Und ja, und das ist das größte Elend, welcher Gin.
Aber: Das alles lasse ich hier im Prinzip außen vor. Für meinen Remake habe ich mich für Rutte Celery Gin entschieden. Einen der großen, missverstanden Gins der Welt. Denkt der "Botanical Fanat" unter den Gin Trinker an Sellerie und fragt sich gar "Wie schmeckt den Celery als Gin"? muss dieser enttäuscht werden. Der Name ist unglücklich. Oder Glücklich?
Denn er hält einige Menschen davon ab, diesen Gin zu probieren (Sellerie im Gin???) - bedeutet es bleibt mehr übrig, für die Menschen, die guten klassischen Gin mögen. Er ist ein perfektes Beispiel für einen kraftvollen Gin. Der Sellerie rundet ihn ab, gibt ihm mehr Kraft und Körper im Drink. Nicht umsonst nutzen wir RUTTE Celery Gin im Basil Smash. Und nicht umsonst kategorisiere ich Rutte Celery und auch den ähnlichen neuen Rutte DUTCH GIN als "Cocktail Gin". Und damit ist er für mich perfekt für ein Grundgerüst an neuer Negroni Varianten Testung.
Campari ist gesetzt. Ende der Diskussion.
Vermouth ist die nächste Glaubensfrage. Und ich erinnere mich an meine ersten Schlücke am Montag Abend, wo der Geist noch klarer war. Ich erinnerte mich, dass der Vermouth des Abends keine perfekte Wahl in meinen Augen war. Er tat nicht weh. Der Drink machte Spaß. Aber wenn es etwas gab, was mich an dem Drink nicht vollends befriedigte, war es die Mischung aus Bitter, Vermouth und Frucht. Da war ein Ton der nicht perfekt war. Und am Montag dachte ich schon, nein, es ist nicht der Campari. Der Vermouth ist nicht die richtige Wahl gewesen.
Also: Bei der Blick in die "Vermouth und drum herum" Ecke der gerade umgezogene Trinkabenteuer Bar blieb ich gedanklich bei einem alten Bekannten hängen: Martini Riserva Speciale Rubino.
Schon bei meinen Negroni Video mit diversen Vermouth brillierte er als Frucht betonte und eher frisch freundliche Wahl. Das muss besser zu Wassermelone passen, dachte ich mir. Und, wie sich gleich herausstellen sollte, sollte sich Rubino als perfekte Wahl erweisen. Damit bleiben viele Vertretet ungetestet. Aber ich freue mich auf das Feedback der Wassermelonen Negroni Fan Base und deren Erfahrung.
So, die Waffen sind gewählt. Jetzt kommt es zu weiteren theoretischen Fragen: welche Teile? Welche Mengen?
Es geht ans Dekonstruieren. Wer Negronis kennt und versteht, weiß um deren Geschichte zum Americano. Oder um genauer zu sein, des Vermouth und Torrino. Die Idee ist simpel. Campari und roter Vermouth. Zu gleichen Teilen auf Eis. Später dann, quasi "Amerikanisiert," mit Schuss Soda. Ein großartiges Tagesvergnügen.
Beim Negroni kommt der Gin hinzu. Sprich: Die Basis für einen guten Negroni ist erst einmal die Balance von Campari und Vermouth. Dolce & Amaro. Der perfekte Mix auf Likör, Frucht, Wein, Bitterkeit und nicht zu vergessen, recht viel Zucker. Yep. Mir war klar: Um einen perfekten Wassermelonen Negroni an die Frau, den Mann oder zumindest den eigenen recht verwöhnten Gaumen zu bringen, war zuerst eine solide Basis notwendig. Es ging quasi um die "Watermelon Americano" Basis. Das glüh-sehnliche Miteinander unserer drei „roten“ Flaschen.
Die "Watermelon Negroni" Basis
Ich probierte einige Varianten. Gleiche Teile. Dann mehr Melone, dann mehr Vermouth, schließlich mehr Campari. Dann: weniger. Dies und das, jenes und welches. Ich war froh dieses Tasting nicht direkt am Dienstag nach der Montag Nacht zu veranstalten. Und dennoch machten mich die Versuche, nein, vielmehr das Ergbeniss glücklich. Vielleicht ist es auch einfach mein stoischer Wunsch, der hier mein Geschmackserlebnis beeinflusst. Aber: gleiche Teile für die Basis ist das Mittel der Wahl. Sprich 1 Teil Campari, 1 Teil MARTINI Riserva Speciale Rubino Vermouth, 1 Teil Watermelon DeKuyper.
Dann ist er da. Der vierte Geschmack aus Summe der dreien. Wassermelone, Camapri, Vermouth. Alles da, nichts dominant.
Und mir war klar: Wir haben ein kleines Monster erschaffen. Denn dieser Wassermelonen Americano Basis Mix ist groß. Allein schon das Ding mit SODA, als Spritz etc. ist eine Eins. Ach so: Eins Plus mit Sternchen, wie mich die Jugend und Monte lehrten.
Wir haben nun also die perfekte Basis. Gleiche Teile der drei roten Zutaten. 1/3 + 1/3 + 1/3 . Und hier startet die Monk Show. Da kommen Fragen auf. Die beantwortet, zumindest mal als Richtung verstanden, werden müssen.
Ein klassische Negroni sind gleiche Teile von drei Zutaten. Der Watermelon Negroni hingegen hat vier Zutaten. Von denen drei als gleiche Teile perfekt funktionieren. Die Frage ist jetzt: Wie viel Gin zur Basis?
Wenn wir in der geliebten Welt der gleichen Teile für den ganzen Watermelon Negroni bleiben, reden wir von 1/4 + 1/4 + 1/4 +1/4 - die Basis ist hier im perfekten Gleichgewicht, dazu kommen 25% Gin - statt wie beim klassischen Negroni 33%. Das wäre damit ein eher leichter Vertreter, aber muss definitive getestet werden.
Wenn wir ein klassisches Mischverhältnis von Gin zur Basis auch hier haben wollen, müssen wir den Gin Anteil erhöhen. Sprich 1 Teil Campari, 1 Teil roter Vermouth, 1 Teil DeKuyper Watermelon und 1,5 Teile Gin. Damit sind wir wieder bei 33 %. Gin. Muss also mit auf die Testliste!
Manchmal mag ich meinen klassischen Negroni mit doppelter Menge Gin. Also mit 50% Gin im gesamten Drink. In unseren Fall bedeutet das 1 Teil Campari, 1 Teil roter Vermouth, 1 Teil DeKuyper Watermelon Likör, 3 Teile Gin. Kommt zur Begrenzung des Gin Anteils im Maximalen Bereich mit auf die Testliste. Nützt ja nix. 7 cl sind Liebe - 6 auf jeden Fall mehr als ehrbar, wenn der Rest des Drinks auch nur alkoholische Zutaten enthält.
Und dann habe ich diese Mischungsverhältnisse angesetzt und probiert. Die gute Nachricht vorweg. Wenn die Basis stimmt, und die Harmonie von Gin zur Basis passt, sind alle drei Varianten wundervoll. Gut, Variante Drei bedarf eine latente Liebe zu kräftigen Drinks.
Aber Sie sind für unterschiedliche Anlässe perfekt. Hier mein Fazit und die Rezepte:
Rezepte:
"Watermelon Americano"
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1 Teil oder 2 cl Campari
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1 Teil oder 2 cl MARTINI Riserva Special Rubino
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1 Teil oder 2 cl DeKuyper Watermelon Liqueur
Watermelon Negroni - "Nachmittags Edition"
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1 Teil oder 2 cl Campari
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1 Teil oder 2 cl MARTINI Riserva Special Rubino
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1 Teil oder 2 cl DeKuyper Watermelon Liqueur
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1 Teil oder 2 cl Rutte Celery Gin
Watermelon Negroni - "Classic Style"
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1 Teil oder 2 cl Campari
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1 Teil oder 2 cl MARTINI Riserva Special Rubino
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1,5 Teile oder 3 cl Rutte Celery Gin
Watermelon Negroni - "Juniper Lovers"
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1 Teil oder 2 cl Campari
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1 Teil oder 2 cl MARTINI Riserva Special Rubino
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1 Teil oder 2 cl DeKuyper Watermelon Liqueur
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3 Teile oder 6 cl Rutte Celery Gi
Alle Drinks sollten im Tumbler auf viel Eis getrunken werden. Die Nachmittagsversion macht Spaß, ist unkompliziert. Der Classic Style ist meine Version. Auch am Nachmittag. oder Vormittag. What ever.
Die Juniper Lovers Version mag ich. ist kraftvoll. Hat Ihre Absolute Berechtigung. Die beiden vorherigen Varianten sind 2-3 (oder mehr) Kategorie "Hossa die Waldfee". Die Juniper Lovers Version ist ein kraftvoller Drink der Spaß macht. Trinkt man eher einen. Ohne Eile. Aber mit Sommer Laune.
Es sei noch gesagt: Die Watermelon Americano Basis macht extrem gute Laube. Vorpitchen, in den Kühlschrank stellen und auf der Terrasse mit Kohlensäure aufgießen. Soda, Tonic, Schaumwein. Oder halt Gin. Die Basis macht Sinn. Sehr viel sogar.
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Zu den Produkten:
- Campari
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